Freitag, 22. März 2013

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Musik / Kult


"Sugar Man" Sixto Rodriguez
Detroit, USA

Superstar ohne davon zu wissen... Eine unglaubliche Story.



Sixto Rodriguez, geboren 1942, ist der Sohn mexikanischer Einwohner, geboren und aufgewachsen in Downtown Detroit.

Ende der bewegten 60er-Jahre sang er als Folk- und Protestsänger in den lokalen Clubs. Er lernte einen ansässigen Producer kennen, der ihm 1970 und 1971 die Aufnahme zweier LPs ermöglichte. Die Alben waren totale Flops, es wurden 300 davon verkauft.
Sixto arbeitete weiter in verschiedenen schlecht bezahlten Jobs, meist auf dem Bau.

Auf der andern Seite der Welt, in Südafrika, lehnten sich zu dieser Zeit die Einwohner gegen die Apartheid auf. Irgendwie hatten die beiden LPs von Sixto den Weg zu den Radiostationen gefunden, die die Bewegung unterstützten. Rodriguez wurde zum musikalischen Held der breiten Bewegung. In Südafrika wurden die Alben neu herausgebracht und Sixto Rodriguez wurde zum meistgehörten Musiker in Südafrika.
Jedes Kind kannte ihn und seine Lieder.

Rodriguez wusste von alldem rein gar nichts, er hat niemals irgendwelche Tantiemen für die Plattenverkäufe dort erhalten. Mitte der 70er machte dann in Südafrika das Gerücht die Runde, Sixto habe Selbstmord begangen.

1997 machten sich einige hartgesottene Fans auf, Spuren vom in den USA völlig unbekannten Rodriguez zu suchen. Und, oh Wunder, sie fanden ihn in dem alten halb zerfallenen Haus, in dem er schon immer wohnte. Die Meldung, dass er lebte, löste in Südafrika einen erneuten Hype aus. Eiligst wurde eine Konzertournee in Südafrika organisiert. Sixto, der niemals zuvor im Ausland war und nie vor mehr als 50 Leuten musiziert hatte, reiste nach Südafrika.
An seinem ersten Konzert in der ausverkauften Halle mit 5000 Leuten weinten und schrien die Leute als er die Bühne betrat, es dauerte Minuten bis er zu spielen beginnen konnte... Nach der ausverkauften Tournee kehrte er nach Detrot zurück und arbeitete wieder in seinen Jobs.

1998 wurde er auch in den USA ein Thema. Ein schwedischer Dokumentarfilmer und Musikfan reiste nach Südafrika. Er wurde überall mit der Musik und den Konterfeis von Rodriguez konfrontiert. Er hatte noch nie etwas von dem Mann gehört und begann sich für ihn zu interessieren. Er beschloss seine Geschichte zu verfilmen.

Der Film wurde ein Erfolg, mehrfach preisgekrönt. In den USA wurde er so über Nacht doch noch zum späten Musikstar. Es folgten Tourneen durch die USA und viele weitere Länder.

Rodriguez spielt auch heute noch regelmässig Konzerte. Er kann kaum mehr gehen, muss jeweils auf die Bühne begleitet werden. Seine Einkünfte aus dem Musikbusiness hat er seinen Töchtern und Freunden geschenkt. Er lebt weiter in seinem alten abruchreifen Haus in Downtown Detroit...


Sixto Rodriguez Geschichte in Kürze


Lullaby


I wonder


Crucify your mind

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